Deutsch-Zentralmatura mit Gaming und Gesellschaftsnormen

von Deutsch-Zentralmatura mit Gaming und Gesellschaftsnormen © Bild: APA/APA/HANS KLAUS TECHT/HANS KLAUS TECHT

40.000 Schüler haben am Donnerstag ihre Deutschklausuren geschrieben

Mit den fünfstündigen Klausuren in Deutsch hat am Donnerstag die heurige Zentralmatura begonnen. Diesmal mussten sich die Prüfungskandidatinnen und -kandidaten dabei u.a. mit der Interpretation des Textes "Fünf Mädchen" von Teresa Präauer, der Analyse eines Textes über virtuelle Freiräume oder einer Meinungsrede zum Umgang mit gesellschaftlicher Vielfalt beschäftigen. Laut Bildungsministerium sind die Klausuren ohne besondere Vorkommnisse über die Bühne gegangen.

Zum Auftakt der Reifeprüfungssaison stand mit Deutsch jenes Fach auf dem Programm, in dem an AHS und berufsbildenden höheren Schulen (BHS) alle Kandidatinnen und Kandidaten maturieren müssen. Es ist auch der einzige Prüfungsgegenstand, wo alle Maturanten unabhängig vom Schultyp (AHS, HAK, Bafep etc.) die gleichen Maturaaufgaben bekommen. Insgesamt wurden 41.300 Aufgabenhefte ausgeliefert.

In Deutsch konnten die Schüler wie jedes Jahr eines von drei Aufgabenpaketen auswählen, die jeweils zwei voneinander unabhängige Aufgabenstellungen enthalten. Die Maturanten mussten innerhalb von fünf Stunden zwei (bei der Benotung gleich gewichtete) Texte verfassen. Wörterbücher durften verwendet werden, nicht aber Lexika. Eines der drei Pakete muss immer eine literarische Aufgabe enthalten.

Das war in diesem Jahr eine Textinterpretation zum Prosatext "Fünf Mädchen" der österreichischen Autorin Teresa Präauer aus dem Jahr 2021, zweite Aufgabe war ein Kommentar zu einem Text über ein Pilotprojekt, bei dem jungen Menschen per Parkourlauf Denkmäler nähergebracht werden sollen. Im zweiten Aufgabenpaket ("Gaming") war ein "Presse"-Kommentar zum Thema virtuelle Freiräume in Computerspielen zu analysieren und selbst einen Kommentar zu einem nzz-Bericht darüber zu verfassen, dass manche Menschen Online-Spiele nutzen, um gegen reale Probleme zu protestieren. Dritte Aufgabenstellung ("Gesellschaftliche Normen") war eine Meinungsrede zu einem "Standard"-Gastkommentar mit dem Titel "Der Zwang der Normalität" und die Zusammenfassung eines Berichts der deutschen "Zeit" über Gendermedizin.

Nach dem ersten Tag macht die Zentralmatura gleich wieder Pause: Als zweites Fach ist am 7. Mai Mathematik dran, es folgen Englisch (8. Mai), Französisch (13. Mai), Italienisch (14. Mai), Spanisch bzw. die Minderheitensprachen Slowenisch, Kroatisch und Ungarisch (15. Mai), Griechisch und Latein (16. Mai). Wie schon in den vergangenen Jahren wird die Zeugnisnote der letzten Klasse in die Maturanote einberechnet. Schüler mit einem Befriedigend oder einer besseren Note im Jahreszeugnis sind damit weitgehend vor einem Durchfallen geschützt.